TV Weil fügt Landesliga-Spitzenreiter Lörrach erste Saisonniederlage zu
Gegen die Distanzwurf-Spezialisten des TV Weil war kein Kraut gewachsen. „Unglaublich, was die reinhauen“, sagte Thomas Schönbett. Der Trainer des Landesliga-Spitzenreiters CVJM Lörrach konnte nur staunen ob der Weiler Wurfqualität.
BASKETBALL Landesliga: TV Weil – CVJM Lörrach 84:67 (16:11, 24:23, 26:16, 18:17) (zok). So recht wussten die Korbjäger in Grün nicht, wie ihnen geschah. Egal von wo, egal von wem – in schöner Regelmäßigkeit sausten ihnen die Dreier um die Ohren.
Mit 84:67 fügte der TVW den Gästen die erste Saisonniederlage in der elften Partie zu. Dank eines „starken Spiels von vorn bis hinten“, so Weil-Coach Daniel Locher, dessen Team sich mit dem sechsten Sieg in Folge auf Platz zwei hievte
. Zur Halbzeit führte der TVW mit sechs Zählern – nach 26 Minuten stand es 62:40. „Die Dreier haben uns totgemacht“, sagte Schönbett. Sämtliche Abwehrsysteme hatte er probiert, stoppen ließ sich die Dreierwelle nicht. Auch die Manndeckung gegen den stärksten Distanzschützen Marius Himmel half nur bedingt. „Sie haben ja nicht nur einen im Team“, sagte Schönbett. „Und sie haben sich immer toll freigespielt. Da müssen wir uns was fürs Rückspiel überlegen.“
Dann wird sich der CVJM auch mit der gegnerischen Defensive beschäftigen müssen. Durch diese habe man gewonnen, so Locher. Es gelang, die beiden US-Topscorer Jeremiah Ahart und Aromeo Grigsby ein Stück weit auszuschalten. „Das ist der Schlüssel gegen Lörrach“, so Locher, der seinem Team verbal auf die Schulter klopfte: „Die Jungs spielen eine extrem starke Defensive.“
Der CVJM, das offensivstärkste Team der Liga, nahm zu viele Fehlwürfe, war unter dem Korb und bei den Rebounds klar unterlegen. Und wenn die Gäste mal den Rückstand verringerten, demoralisierte Weil sie umgehend wieder mit einer Dreierserie. Zwar kam Lörrach vier Minuten vor dem Ende auf 62:75 heran, doch ließ der TVW nichts mehr anbrennen. Im Hinterkopf habe man noch das Spiel in Baden-Baden, so Locher, als man beinahe eine klare Führung aus der Hand gab. „Wir haben unsere Lektion gelernt.“
Für Schönbett hatte sich die erste Niederlage zuletzt angedeutet. „Wir sind auf einer Erfolgswelle geritten und sehen nun wieder den Tatsachen ins Auge.“ Der CVJM ist trotz des bisherigen Höhenflugs nicht abgehoben und wusste mit dem Ergebnis im Derby umzugehen. Und das ließ dann auch Locher noch einmal kurz staunen. „Das kann nur eine Überraschung sein“, befand er mit Blick auf die Anzeigetafel. Doch weiß auch der Weiler Coach: „Es steckt extrem viel in der Mannschaft.“ Die Lörracher haben das im Derby zu spüren bekommen.
CVJM: Grigsby 22, Ahart 18, Voitl 15/3, Ntonga Zengue 9, Scheurer 3/1, Michael Blum, Friesse, Körte, Rudolph.